Ich bin alleine, ich mache Musik, ich liebe meine Frau. So beschreibt Edward G., fast 70, sein Leben. In Polen geboren, der Vater war Kutscher und Bergmann, die Mutter Hausfrau. Geschwister: keine. Schon in der Schule ist Musik sein Alles. Er spielt Klarinette, Saxophon, Oboe. In der Oper von Gleiwicz hat er seine ersten Auftritte. Auch bei der Armee ist er Musiker. Aber Musik war damals kein Beruf, sondern Hobby. Er muss Bergmann werden – 900 Meter unter der Erde, 30 Grad Hitze, 100 kg Last tragen. Über diese Zeit will er nicht sprechen. Noch heute ist er müde deshalb. Seine Frau verlässt ihn. Er kann und will sie nicht mehr sehen, obwohl er nur sie liebt. Mit 350 Euro Pension aus Polen lebt er im VinziRast-CortiHaus. Ich lebe noch, ich spiele noch. Jeden Sonntag in der Kirche am Schedifkaplatz, 18 Uhr.